SuneFishing

Die Austernfischerei spielt in Gambia eine wichtige Rolle in der lokalen Wirtschaft und Kultur. Die Frauen fischen traditionell mit hand- oder benzinbetriebenen Booten, was jedoch mit erheblichen Herausforderungen verbunden ist. Die Arbeit ist mühsam und zeitaufwändig, die Betriebskosten sind hoch und die Umweltbelastung durch die Verbrennungsmotoren ist beträchtlich.

Unser Ziel ist es, die Genossenschaft der Austernfischerinnen bei der Umstellung ihrer Boote auf elektrische Außenbordmotoren mit Photovoltaik-Antrieb zu unterstützen.

In Gambia prägt die Austernfischerei seit langem die Tradition und Wirtschaft. Die Frauen, die diese Arbeit meistern, fahren mit einfachen Holzbooten in die Mangrovenwälder, um Austern zu fangen und zu verarbeiten. Da ihnen das Geld für Außenbordmotoren fehlt, müssen sie mühsam paddeln, was ihre Fangzeit verkürzt und den ohnehin geringen Ertrag schmälert, der kaum zum Überleben der Familien reicht.

Wir wollen mit sunefishing die Situation der Frauen verbessern und gleichzeitig die Nachhaltigkeit der Fischerei erhöhen. Elektromotoren an den Booten ermöglichen schnellere und effizientere Fahrten zu den Fanggebieten. Die gewonnene Zeit bedeutet mehr Fangmöglichkeiten für die Frauen und gleichzeitig Schonung der Umwelt, da die Überfischung einzelner Gebiete verhindert wird.

Zusätzlich können die Batterien der Elektromotoren Kühlboxen betreiben, so dass die Austern frisch bleiben und nicht verderben. Dies erhöht die Qualität des Fangs und damit den Preis, der für die Austern erzielt werden kann.

Das Projekt hat das Potenzial, die Lebensbedingungen der Austernfischerinnen in Gambia und dem Senegal zu verbessern und gleichzeitig die Kleinbootfischerei in der Region zu revolutionieren.

Technische Details

Hierzu wurden in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer HHI und dem Partnerunternehmen VoltaMove GmbH preisgünstige, kompakte und servicefreundliche e-Außenbordmotoren speziell für den Einsatz und das Anforderungsprofil in Subsahara Afrika entwickelt. Für die zugehörigen Batteriesysteme zur Energieversorgung der Motoren setzt wir komplett auf den Einsatz neuartiger Natrium-Ionen Batteriezellen-Technologie (NIB).

NIB im Gegensatz zu konventioneller Lithium-Ionen Zelltechnologie (LIB) zeichnet sich durch eine Vielzahl von Vorteilen aus:

  • Zur Herstellung von NIB werden keine knappen Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Mangan, Kobalt benötigt
  • die Batterien können völlig gefahrlos (keine Brand- und/oder Explosionsgefahr bei Über- oder Tiefenentladung) betrieben werden
  • das spätere Recycling ist problemlos möglich, Reststoffe sind lediglich Natrium (im wesentlichen Kochsalz), Eisen und Aluminium.

Diese NIB Zellen sind erst seit kurzem kommerziell verfügbar, NIB-Speichersysteme werden vom Fraunhofer HHI in Goslar entwickelt und getestet und in Kooperation mit dem VDE zertifiziert.

Das Aufladen der Batterien soll über ein faltbares Solardach erfolgen, welches auf dem Boot aufgebaut wird und bei Bedarf auch zum anschließend an Land weiter verwendet werden kann. Dieses Konzept wurde auf der diesjährigen Bootsausstellung „Boot 2024“ in Düsseldorf auf dem Gemeinschaftsstand der Deutschen Meeresstiftung mit großem Erfolg und Resonanz ausgestellt. Ein erster Prototyp wurde bereits erfolgreich mit der „Bird Watcher Association“ in Gambia auf einem Touristenboot eingesetzt und getestet.

Abbildung: links: Kleinfischerboot der Frauengruppe in Kartong. Rechts: Präsidentin der Austernfischerinnen Frauengruppe (links im Bild) mit Ausbeute des Austernfangs.

Unterstützt durch unsere Partner

Die technische Betreuung des Projektes bei den Austernfischerinnen in Kartong übernimmt unsere Kooperationspartnerorganisation NGO BenaBena The Gambia in Kitty bei Brikama. Mit BenaBena besteht bereits eine längere Partnerschaft im Bereich erneuerbare Energiesysteme.

Der zweite Kooperationspartner ist die in Serekunda ansässige University of Applied Science, Engineering and Technology (USET). Auch zur USET besteht bereits eine seit längerem andauernde Kooperation. VoltaViewAfrica wird hier eine Bachelorarbeit an ein Frauenteam in Kooperation mit der USET betreuen, welches zum Ziel hat, die Auswirkungen der e-Mobilität für die Fischerinnen hinsichtlich Verbesserung deren Lebensqualität, der Verbesserung der Rentabilität des Geschäftsmodells Austernfischerei und der Vermeidung von Überfischung der Austern in den Mangrovenwäldern systematisch zu untersuchen und zu evaluieren.

Die Niedersächsische Bingo-Umweltstiftung fördert Umwelt- und Naturschutzprojekte sowie Projekte zugunsten der Entwicklungszusammenarbeit und der Denkmalpflege. Die Stiftung finanziert sich aus der Glücksspielabgabe und vor allem aus Einnahmen der Bingo-Umweltlotterie. Weitere Informationen unter https://www.bingo-umweltstiftung.de/.

Andere Projekte

Watotowaafrica Waisenhaus

Das Watoto wa Africa Waisenhaus

Das Waisenhaus Watoto Wa Africa in Mwanza/Tansania ist eine Einrichtung in großer Not, da sie keinen oder nur unregelmäßig Strom und kein Trinkwasser hat. Ihre Wasserquelle ist lediglich das Sammeln von Regenwasser in großen Tanks. Im Frühjahr 2023 gab es eine Typhusepidemie mit Todesfällen. Um das Waisenhaus zu unterstützen, wird VoltaViewAfrica bis Ende dieses Jahres ein Powerhouse installieren, das Strom und sauberes Trinkwasser für das Waisenhaus liefert. Dieses Projekt wird durch den Rotary Club Goslar unterstützt.

sun-E-Boat

SuneBoat

Der Fischfang ist die Haupteinnahmequelle für viele Familien in den afrikanischen Ländern südlich der Sahara an den west- und ostafrikanischen Küsten und an den großen Seen in den zentralen Teilen des Kontinents, z. B. am Viktoriasee, am Tanganjikasee und am Malawisee.